Auch das zu Ende gehende Jahr war für uns noch stark durch die Corona-Pandemie geprägt. Die Werkstattkirche war weiter vorwiegend Lager für guterhaltene Möbel und andere Haushaltsgegenstände und Reparaturwerkstatt für Elektrogeräte aller Art. Aber unserer Arbeitsweise, flexibel, spontan und unbürokratisch auf Sorgen und Nöte von Menschen zu reagieren, hat auch die Pandemie nicht wirklich etwas anhaben können. Viele Wohnungen haben wir entrümpelt und renoviert. Manchmal konnten wir sie komplett, manchmal auch in Teilen aus unserem Lager „neu“ ausstatten. Auf diese Weise wurden auch in diesem Jahr wieder die Lebensmöglichkeiten einiger großer und kleiner Menschen durch unser Tun sehr konkret und praktisch verbessert. Auch dabei haben sich unsere großartigen Reparateure noch zusätzlich engagiert, wofür wir sehr dankbar sind.
Neben der praktischen Arbeit nahmen uns viele Gespräche mit Menschen in kleinen und größeren Schwierigkeiten und teilweise sehr intensive Begleitung in Krankheit und Sterbeprozessen sehr in Anspruch.
Eine ganz neue Kooperation entstand mit der Initiative „foodsharing“. In unserem Hof steht seit einigen Monaten ein „Fairteiler“, ein stabiler Schrank, den die „foodsharing“-Leute mit „geretteten“ Lebensmitteln bestücken. An dem Schrank dürfen sich alle Menschen unabhängig von ihrem sozialen Status für den Eigenbedarf bedienen. Es ist großartig zu erleben, wie reibungslos und achtsam der „Betrieb“ läuft, oft auch bei gleichzeitiger Nutzung vom offenen Bücherschrank direkt gegenüber.
Für diese Bereicherung unseres Angebotes und das dahinter stehende extrem aufwändige Engagement sind wir sehr dankbar. Dank aber auch allen, die uns anderweitig unterstützt haben durch Mittun und Mitdenken, durch Ansporn und Kritik, in Kooperationen und gemeinsamen Projekten und nicht zuletzt durch finanzielle Unterstützung mit Spenden, die zum Erhalt unserer Arbeit unerlässlich sind. Ebenso dankbar sind wir für unsere Vernetzung mit weiteren Akteuren und Vermittlern zu den Menschen in Bedarfslagen, die unsere Hilfe brauchen.
Nächstes Jahr wird eine buchbare Rikscha bei uns stationiert sein, mit der man Ausfahrten mit alten oder gehbehinderten Menschen anbieten kann. Wir suchen noch Piloten für dieses tolle Gefährt, das die Stadt Gießen extra dazu angeschafft hat, meldet euch gerne dazu.
Bitte vergesst uns auch dieses Jahr nicht! Zum Ausgleich unseres diesjährigen Etats fehlen uns noch etwa 5.000.- €. Diese Lücke können wir nur durch Spenden schließen!
Liebe und Solidarität, Menschlichkeit und Gerechtigkeit sind die Botschaft von Weihnachten. Bleiben Sie, bleibt alle davon angerührt, angestoßen, angetrieben, in Bewegung gebracht. Auch im neuen Jahr mit neuen Kräften, verbunden miteinander für eine gerechte Welt, in der keiner auf Kosten anderer lebt und dadurch ganz neu erfährt, was es heißt, glücklich zu sein.
Bärbel Weigand und Christoph Geist