Unsere Projekte
Unsere Umsetzung von „Repair-Café“!
Der Reparaturtreff
Hier haben sich unter der Trägerschaft der Jugendwerkstatt ehrenamtliche Helfer zusammen gefunden, die unserer Wegwerfgesellschaft eine sinnvolle Alternative entgegensetzen wollen. Elektrogeräte jeder Art werden in gemeinschaftlicher Arbeit wieder instandgesetzt und somit Müll vermieden.
Jeder Interessierte kann mitmachen und mit defekten Geräten vorbeikommen, die Aktion ist für die Nutzer kostenfrei. Spenden sind aber notwendig, um Werkzeug und Verpflegung zu finanzieren. Reparateure und Besucher freuen sich über eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen zur Arbeit. So kommt eine soziale Komponente hinzu. Hier lernen sich Menschen kennen, die das gemeinsame Interesse verbindet, nachhaltig zu handeln. Viele hängen auch einfach an ihren langjährig genutzten Geräten, die nun aus irgendeinem Grund den Dienst versagt haben. Aussagen wie „ Das Radio habe ich noch von meiner Oma, das möchte ich gerne weiter benutzen.“ oder „Das ist mein Lieblingswaffeleisen, ein anderes möchte ich gar nicht haben!“ hört man hier öfter. Die Leute sind froh darum, selbst an der Reparatur teilzuhaben, da muss auch schon mal selbst der Schraubendreher oder sogar der Lötkolben bedient werden. Vor der Reparatur unterzeichnet der „Kunde“ einen Haftungsausschluss, da es natürlich keine Garantie für die weitere Funktion der Geräte geben kann.
Die Reparateure sind vielseitig begabt, einige haben nicht nur elektrische Grundkenntnisse, sondern eine fundierte Ausbildung und langjährige Erfahrung. Die Begeisterung an den ständig neuen Aufgaben und die angenehme Atmosphäre bei den Treffen bringen alle gleichermaßen mit. Hier arbeiten Studenten neben Rentnern und Angestellten, Arbeitslose finden eine neue Aufgabe und Bestätigung. Alle zusammen tüfteln an manchmal schwierigen elektronischen Fehlern, ergänzen sich prima und freuen sich mit den Besuchern über jede gelungene Reparatur.
Zum allgemeinen Wohlbefinden trägt der gedeckte Tisch mit Kaffee- und Kuchenspenden bei. In dieser munteren „Tafelrunde“ sind auch andere Gäste willkommen: Wer z.B. Freude hat an gestalterischen Arbeiten (Malen, Zeichnen, Modellieren, textilem Gestalten, Basteln, Schreiben…) oder einfach nur am Erzählen und gemeinsamen Gesprächen. Tatkräftige Unterstützung ist immer gern gesehen bei uns. Man trifft sich gerne hier sonntags zum Plausch bei Kaffee mit Kuchen. Wenn damit noch zusätzlich sinnvolle und kreative Beschäftigung verbunden ist, können wir gewiss noch einige Leute mehr herlocken und begeistern.
Die Angebote der Werkstattkirche leben von Spenden finanzieller, materieller und kulinarischer Art, sowie von ehrenamtlicher Mitarbeit.
Wer zusätzliche Informationen braucht, mithelfen möchte oder uns vielleicht mit Kuchenspenden unterstützen möchte, kann sich gerne anschließen!
***** Bitte die weiterhin bestehenden Änderungen am Reparaturtreff beachten! *****
- Die Treffs finden nicht im gewohnten Rahmen statt, aber wir nehmen eure Geräte gerne nach Terminvereinbarung an.
- Wir brauchen eine möglichst aussagekräftige Fehlerbeschreibung und die Bestätigung unseres Haftungsausschlusses.
- Defekte Geräte bleiben in der Werkstattkirche und unsere Reparateure arbeiten nach persönlicher Möglichkeit daran.
Hier die neue Ausgabe von SPLiTTER, dem Magazin der Reparatur-Initiativen lesen:
Werkstattkirche als Umweltkirche
Unser Engagement in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit
Gebrauchte Materialien – geschenkt zum Verschenken
Die Werkstattkirche ist mittlerweile zu einem weit über die Nordstadt hinaus reichenden Umschlagplatz für gebrauchte Gegenstände aller Art geworden. Mittlerweile wissen viele Menschen, die z.B. einen Haushalt auflösen, dass wir gute gebrauchte Möbel und Haushaltsgegenstände annehmen. Damit können wir wiederum anderen, die so etwas brauchen, helfen. Und unsere großartigen Mitmach-Menschen können ja auch noch Elektrogeräte und Möbel etc. reparieren und dadurch der Wiederverwendung zuführen. So gibt es bei uns nichts, was es nicht gibt: Von der Einbauküche mit Inhalt bis zur Gitarre und vom Sofa bis zum Puppenhaus. Einen sehr großen Anteil hat Kleidung aller Art.
Indem wir gebrauchte gut erhaltene Möbel, Geräte, Textilien u.a. sammeln und an bedürftige Menschen weitergeben, vermeiden wir Müll und entlasten den oft sehr schmalen Etat der Menschen, an die die Gegenstände weitergegeben werden.
Offener Bücher-(Kühl)Schrank
Wir wurden schon gefragt, ob der große silberne Kühlschrank im Hof der Werkstattkirche beim Reparieren übrig geblieben ist. So falsch ist die Annahme gar nicht. Er war tatsächlich nicht mehr zu reparieren, aber wie vieles zum Wegwerfen zu schade. Was luftdicht abschließt, schließt auch wasserdicht ab. Für Bücher ein idealer regensicherer Lagerplatz. Er wird mittlerweile häufig genutzt und unsere Mitmach-Menschen sorgen dafür, dass er immer gut mit interessanter Lektüre gefüllt ist.

Regenwasser Management
Mitten im Hof der Werkstattkirche befindet sich jetzt eine große Versickerungsmulde. Weil der Hof von allen Seiten Gefälle zur Mitte aufweist, sammelt sich dort das Regenwasser des ganzen Hofes. Die Versickerungsmulde ist mit Ökopflaster ausgelegt. Durch die Fugen kann das Wasser durch eine mit Schotter gefüllte Grube bis ins Grundwasser versickern. Wenn bei Starkregen das Wasser durch die Fugen nicht schnell genug versickern kann, sammelt es sich in der Mulde und kann dann langsam versickern. So fließt kein Regenwasser vom Hof mehr in die Kanalisation, sondern wird direkt wieder dem Grundwasser zugeführt. Dieses Projekt war nur durch den großzügigen Einsatz der Firmen FABER & SCHNEPP Hoch- u. Tiefbau GmbH & Co. KG und Rinn Beton- und Naturstein GmbH & Co. KG möglich, denen wird dafür herzlich danken.
Auf dem Gelände stehen außerdem drei große 1000 Liter Wassertanks. So können wir die Versorgung unserer Pflanzungen und Bäume mit Gießwasser in den immer trockener werdenden Sommerzeiten ohne Inanspruchnahme von kostbarem Leitungswasser aus diesen recycelten Wasserbehältern, die wir mit Regenwasser vom Dach speisen, leisten.
Logistik
Unsere Transportmittel sind unsere recycelten Fahrräder und unsere zwei Bollerwagen. Mit ihnen bewältigen wir den größten Teil unseres regen „Warenverkehrs“ mit gebrauchten Gegenständen und Materialien. Wir und die anderen Mitmach-Menschen spüren dabei wieder unsere eigenen Kräfte und ihren Nutzen: Wir sparen Ressourcen, tun etwas für unsere Gesundheit und sind im Übrigen zumindest innerstädtischen Transportleistungen mit dem Auto auch vom Zeitaufwand her überlegen. Kürzlich konnten wir unsere Transportkapazitäten um ein gesponsertes E-Lastenfahrrad erweitern.

Hochbeet
Durch eine Kooperation mit der gemeinnützige Gesellschaft für Integration, Jugend und Berufsbildung (IJB gGmbH) in Gießen bekamen wir ein Hochbeet. Auszubildende der IJB bauten aus recycelten Treppenstufen im Rahmen eines Ausbildungsprojektes ein stabiles Hochbeet, in dem unsere Mitmach-Menschen jetzt für den Eigenbedarf der Werkstattkirche Kräuter und Gemüse anbauen können.

Unsere mobile Kinderbücherei
BOller-Bü
Das neueste Projekt der Werkstattkirche ist die „Mobile Kinderbücherei“.
Mit einem Bollerwagen voller Kinderbücher ziehen die Mitarbeiter der Werkstattkirche durch die Nordstadt. Der Aufbau auf dem Bollerwagen diente früher als großes Puppenhaus. In den verschiedenen Zimmern dieses Bücherhauses auf dem Bollerwagen sind die Bücher nach Altersgruppen sortiert, für die sie geeignet sind.
„Entstanden ist die mobile Kinderbücherei der Werkstattkirche aus einer Idee, mit der wir uns um einen Preis bei den Penny-Märkten beworben haben. Das gewonnene Förderpenny-Preisgeld ist der Grundstock für unser „BollerBü“ erzählt die Initiatorin Bärbel Weigand. „Gute Kinderbücher sind so wichtig für die geistige und kognitive Entwicklung der Kinder. Und es gibt so viele Familien, in denen die Kinder überhaupt kein Buch haben. Das wollen wir versuchen zu ändern. Die Bücher sollen aber vor allem bei den Kindern Freude und Lust wecken, Bilder anzuschauen, Geschichten zu hören und selbst zu lesen“. Die Bücher werden vorrangig an Kinder, die keine Bücher haben, kostenfrei abgegeben. Die Werkstattkirche bittet dafür um gebrauchte und gut erhaltene Kinderbücher, die dazu geeignet sind. Gesucht werden Bücher für alle Altersgruppen von Kindern. „Natürlich können die Kinder Bücher auch zurückgeben, wenn sie ihnen nicht gefallen. Ansonsten sollen die Bücher im Besitz der Kinder bleiben. Gerade gute Bilderbücher werden von den Kindern ja immer wieder angeschaut und schöne Geschichten hören und lesen Kinder auch nicht nur einmal“, erklärt Christoph Geist. Zur Umsetzung des Projektes ist von der Werkstattkirche auch geplant, mit Familienzentren und Grundschulen zusammen zu arbeiten.

Unterstützt wird das Projekt auch weiter von der Aktion „Förderpenny“ der Penny-Märkte.
Wer gute und gut erhaltenen Kinderbücher abgeben möchte, meldet sich bitte bei der Werkstattkirche:
Telefon: 0641 399 30 179 oder 0177 7988 387
Email: info@werkstattkirche.de
Spenden für das Projekt an die
Jugendwerkstatt Gießen IBAN DE94 5139 0000 0038 6099 12
Verwendungszweck „Kinderbücherei“
Gemeinsam Gutes tun
Barber Angels Brotherhood
Die Barber Angels Brotherhood ist eine Organisation von Friseuren, die in ganz Deutschland unterwegs sind und freiwillig Menschen die Haare schneiden, die sich den Friseurbesuch nicht leisten können.
In der Werkstattkirche haben die Barber Angels zum ersten Mal im Februar 2019 Halt gemacht und fast 100 Menschen mit einem Haar- und/oder Bartschnitt glücklich gemacht.
Die Kooperation mit den Barber Angels ist eine nachhaltige, mit 2 bis 3 Terminen jedes Jahr. Die Aktion richtet sich an Obdachlose und Bedürftige. Die jeweiligen Termine werden von der Werkstattkirche kurzfristig den Organisationen mitgeteilt, die dann Gutscheine an Berechtigte für den Besuch verteilen können. Bisher sind diese Organisationen u.a. die Oase Gießen, die AIDS-Hilfe Gießen, die Arbeitsloseninitiative Gießen, das Männerwohnheim der AWO im Falkweg, Caritas und die Wohnungslosenhilfe der Diakonie, die Brücke.
Alle weiteren Informationen können über die Werkstattkirche angefragt werden.
Fotoprojekt Flussstraßenviertel
Nordstadt im Fluss
Die Ergebnisse unseres Fotoprojekts in und um die Nordstadt aus dem Jahr 2019, welche unter anderem auch im Rathaus der Stadt Gießen ausgestellt wurden.