Über uns

Unser Leitbild
Solidarität und Nächstenliebe sind die Wurzeln unserer Arbeit. Unsere Einbindung in die Kirche basiert auf dem elementaren Verständnis „Kirche für andere“ zu sein. Deshalb sind wir für alle offen. Nicht Glaube, Herkunft, Geschlecht oder andere Merkmale entscheiden darüber, wer die Werkstattkirche in Anspruch nehmen kann, sondern der Bedarf an Unterstützung.
Das Leitbild kennzeichnet Werte, Ziele, Aufgabenverständnis und Methoden der Arbeit und bietet somit eine Orientierungsgrundlage. Es ermöglicht uns, unsere Tätigkeit zu reflektieren, sie kritisch zu prüfen und daraus notwendige Konsequenzen zu ziehen.
Unsere Haltung – unser Menschenbild
Jeder Mensch ist mit einer unveräußerlichen Würde ausgestattet. Die biblische Tradition erzählt, dass Gott den Menschen zu seinem Bild erschaffen und ihm damit die höchste Würde verliehen hat. Sinn und Aufgabe der Menschen ist es, füreinander da zu sein und einander zu einem glücklichen Leben zu verhelfen.
Deshalb gehen wir davon aus, dass jeder Mensch ohne Ausnahme individuelle Gaben erhalten hat, die dem Gemeinwesen zugutekommen können. Es kommt uns darauf an, die unterschiedlichen Ressourcen zu entdecken, zu fördern und zu integrieren, weil wir der Überzeugung sind, dass jeder Mensch als solcher wertvoll ist und das Recht auf ein glückliches Leben hat. Dieses Prinzip wollen wir erfahrbar machen.
So wie es von Jesus berichtet wird, legen wir in unserer Arbeit Menschen nicht auf ihre Vergangenheit fest, sondern arbeiten mit ihnen gemeinsam daran, Chancen für eine neue Zukunft zu eröffnen. Vielfalt in Bezug auf Alter, Herkunft, Religion und Geschlecht betrachten wir als Bereicherung und als Herausforderung auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft, zu deren Entwicklung wir mit unserer durch die christliche Ethik geprägten Arbeit einen Beitrag leisten wollen. Auf diesem Weg brauchen wir Menschen uns gegenseitig.

Die „Mitmachmenschen“ der Werkstattkirche
„Im Nordstadt-Netz der Werkstattkirche sind wir zu Mitmachbewohnern geworden“
Manchmal werden wir gefragt: „Wie viele Teilnehmer habt ihr denn?“ Früher haben wir geantwortet: „Die Bezeichnung Teilnehmer passt so nicht zu unserer Arbeit“. Wir haben dann lieber von „Freiwilligen“ gesprochen oder auch von „Ehrenamtlichen“. Aber zufrieden waren wir mit diesen Bezeichnungen eigentlich auch nicht. Wir fanden allerdings auch keine bessere Bezeichnung.
Dieses Problem haben wir nicht mehr. Die ganz neue Wortschöpfung „Mitmachmenschen“ ist nicht nur wie geschaffen, sondern ist in unserer Arbeit und für „unsere Leute“ entstanden. Eine Frau, die in der Werkstattkirche „mitmacht“, hat uns in einer Rückmeldung geschrieben: „Im Nordstadt-Netz (der Werkstattkirche) sind wir zu Mitmachbewohnern geworden“
„Mitmachbewohner“ oder etwas allgemeiner ausgedrückt „Mitmachmenschen“ sind aktiv, beteiligen sich und sind Teil geworden in unserem „Mitmachmenschen“-Netz. Sie konsumieren nicht einfach soziale Angebote, sondern bringen sich ein, übernehmen kleine Aufgaben und Verpflichtungen in der Werkstattkirche, in der Nachbarschaft für andere und dabei nicht zuletzt für sich selbst. Denn etwas tun, was jemand anderes braucht, macht mein eigenes Leben sinnvoll und wertvoll. Ich kann erleben, dass ich gebraucht werde. Ich gewinne neues Selbstbewusstsein. Ich esse nicht nur mit beim wöchentlichen gemeinsamen Mittagstisch in der Werkstattkirche. Ich helfe auch bei der Vorbereitung und beim Kochen oder ich bringe anschließend Essen zu jemanden, die/der nicht kommen kann. Ich kaufe für jemanden ein, ich kümmere mich um Kinder, wenn die Eltern nicht da sein können. Ich lese jemanden etwas vor oder leiste einfach nur Gesellschaft gegen das Alleinsein. Manche „Mitmachmenschen“ der Werkstattkirche arbeiten auch in unserem Reparatur-Treff mit oder machen kleine Arbeiten in Wohnungen anderer, schleppen Möbel, wenn jemand umziehen muss, tapezieren und streichen.
Menschen so und für vieles andere in Bewegung zu bringen, ist ein wichtiges Ziel unserer Arbeit in der Werkstattkirche und wir staunen immer wieder, was unsere „Mitmachmenschen“ alles können und schaffen.
